Vom Überwinden kognitiver und motivationaler Hürden für das Netzwerken: Kontaktempfehlungssysteme in beruflichen sozialen Netzwerken
Nachwuchsgruppe | Soziale Medien |
Laufzeit | 08/2017–06/2020 |
Förderung | Leibniz-WissenschaftsCampus "Cognitive Interfaces" |
Projektbeschreibung
Business-Netzwerke wie Xing erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Gerade für sogenannte Wissensarbeiter kann ein diverses soziales Netzwerk Zugriff auf nicht-redundante Informationen bieten und so Kreativität und Ideenreichtum fördern. Allerdings verbinden sich viele Nutzende lieber mit Menschen, die sie bereits kennen. Das Projekt befasste sich mit der Frage, welche Faktoren sich positiv oder auch negativ auf berufliches Networking-Verhalten auswirken und wie diese gefördert beziehungsweise umgangen werden können.
In dem Projekt wurde zunächst in einer Fragebogenstudie Einflussfaktoren auf Online- und Offline-Netzwerken untersucht. Dabei zeigte sich, dass v.a. kognitive Faktoren, genauer, das Wissen um die Vorteile des Netzwerkens, eine Rolle spielen. Online-Netzwerken hat gegenüber Offline-Netzwerken den Vorteil, dass sich die Angst vor unbekannten Personen weniger stark auswirkt. In einer Reihe von Experimenten wurde untersucht, wie Nutzende dazu bewegt werden können, diversere Netzwerke zu bilden. Dabei zeigte sich, dass es bereits hilft, wenn diversere Personen als potenzielle Kontakte vorgeschlagen werden oder wenn statt der Menge der Gemeinsamkeiten die Menge der komplementären Fähigkeiten betont wird. Das Einblenden von Erklärungen, warum eine Person mit einem anderen beruflichen Hintergrund oder anderen Fähigkeiten nützlich sein könnte, führt ebenfalls dazu, dass eine unähnlichere Person eher ins eigene Netzwerk eingeladen wird. Aus den Ergebnissen der Studien wurden Empfehlungen sowohl für die Gestaltung der Empfehlungssysteme von Business-Netzwerken als auch die Nutzenden solcher Netzwerke abgeleitet.
Kooperationen
Jun.-Prof. Dr. Enkelejda Kasneci (Fachbereich Technische Informatik, Universität Tübingen)